Illustration: Hanna Girard
Das Radio plärrte von draussen. Alle Fenster standen offen und von meinem Grossvater war weit und breit nichts zu sehen. Auf die Frage: «Weisst du, wo er ist?», antwortete meine Grossmutter meist mit einem langgezogenen Seufzer und einer energischen Kopfbewegung in Richtung Garten.
Dieses Szenario ist wohl eine meiner frühsten Kindheitserinnerungen. Zwischen hohen Brombeerstauden, hinter den Knospen des kleinen Kirschbaums auf dem Steinplattenweg konnte ich als kleines Mädchen nur knapp seinen grauen Schopf erspähen. Im Frühling mied er das Wohnzimmer strikt. Seine Welt spielte sich unter dem freien Himmel ab. Seine Gärtnerschlappen zierten braune Erdklumpen und im Gewebe seines Pullovers verfingen sich während seiner Arbeit Blätter und Dornen. Fein säuberlich stand auf dem Rasen Topf neben Topf. In jedem ein kleiner Zögling, auf seinem langsamen Weg, grösser, stärker und grüner zu werden. Lange Jahre beobachtete ich die geschäftige Gartenarbeit meines Grossvaters mit einem gewissen Unverständnis. Seine Hingabe für die ersten Blätter einer wilden Orchidee im Frühling faszinierte mich und doch verstand ich sie nicht. Wenn ich mich heute selbst dabei erwische, wie ich meinen Balkonpflanzen mit dem Finger über die Blätter streiche und meiner Schwester stolz von den ersten "Chnöpf" im Garten erzähle, dann muss ich schmunzeln.
Willst du dich selbst daran erinnern, dass deine Töpfe bepflanzt werden sollten? Dann hol dir das Wallpaper so:
Entweder Rechtsklick und Bild speichern oder wenn das nicht geht, sich einfach mit einem guten alten Screenshot zu helfen wissen. Du kannst die Illustration auch ausdrucken und ein paar nette Zeilen darauf schreiben.
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