Er macht tausend Dinge, ist ganz frisch Vater geworden und so bleibt ihm in der Küche oft nur wenig Zeit. Alain Schnetz ist 28 Jahre alt, aktuell Präsident des Jugendkulturfestival Basel (JKF) sowie Geschäftsleiter des RFV Basel. Bei seiner Arbeit versucht er, die optimalste Rezeptur für eine möglichst diverse und nachhaltige Kulturförderung zu finden. Alain teigt auch in seiner Freizeit verschiedene Projekte an, so ist er beispielsweise langjähriges Mitglied der Band Amorph. Schnelle Küche ist sein Ding und so präsentiert er dir die "Pizza Subito!"
Illustration: Hanna Girard
Pizza Subito
Dauer: 30min
von Alain Schnetz
Pizza. Die wohl bekannteste Speise der Welt wäre eigentlich so einfach zubereitet. Wenn nicht das wäre wäre: Auswüchse wie Pizza Hawaii lassen mich an dem Guten im Menschen zweifeln. Als ich vor knapp zwei Jahren mit dem Nachtzug von Basel über Mailand bis nach Neapel und Positano gefahren bin, ist mir vor allem eines aufgefallen: Die italienische Pizza gibt es nicht. Es gibt gewisse italienische Grundgesetze, wie die der guten Sugo. Klar. Aber wie dünn, dick, weich oder knusprig der Teig sein darf oder muss, da scheiden sich selbst in Italien die Geister. Ich beispielswiese liebe den Teig dünn und kross, der Pizzabelag darf auf keinen Fall zu üppig sein. So viel zu meinem Gusto.
Wieso aber stelle ich ein Pizzarezept zur Verfügung? Wieso nicht das geheime Risotto-Rezept meines Vaters, überliefert aus dem Piemont in dritter Generation? Weil ich lange an dem besten und schnellsten Convenience-Pizza-Rezept getüftelt habe. Denn wer kennt es nicht: Aus irgendeinem Grund hat man keine Zeit, Zuhause den Pizzateig selber zu machen und die Sugo ein paar Stunden köcheln zu lassen. (Für das Kochen sollte man sich eigentlich unbeschränkt Zeit nehmen, aber es gibt Ausnahmen).
Bei mir war die Geburt meines Sohnes der Auslöser. Wie kann ich für meine Freundin und mich eine Pizza im Schnelltempo zubereiten, ohne dass ich von potenziellen italienischen Gästen danach geächtet werde? Ich brauchte ein Rezept, welches mir eine schnelle und doch gute Pizza ermöglichte. Dieses stelle ich dir hier vor. (Wichtig zu wissen: Alle Zutaten stammen aus der Migros, da es gleich nebenan eine Filiale gibt und ich mich im Zweifel als Migros-Kind outen würde).
Zutaten für eine Pizza
(für ein rechteckiges Backblech, für 1-2 Personen)
1x M-Classic Pizzateig unausgewallt! 300g
1x Longobardi Pizzasauce
150g Mozarella Galbani
1x Packung Sardellen
1x Bündel frischen Basilikum
1x kleine Zuchetti
5-7 kleine Cherrytomaten
2 Zehen Knoblauch
1x kleine Packung Weissmehl
Salz
Pfeffer
Pizzakräuter
Zubereitung
Heize den Ofen auf 200 Grad vor
(Zu) viel Weissmehl auf deiner Arbeitsunterlage verteilen, dann darauf den Pizzateig ausrollen, so dass du mit ihm das ganze Backblech bedecken kannst
Zwei Drittel der Longbardi Pizzasauce gleichmässig verteilen und die Pizza mit den Sardellen belegen
Zwei Zehen Knoblauch fein zerkleinern und auf der Oberfläche verteilen
Mit dem Pizzagewürz deiner Wahl würzen
(Mach das nicht am Schluss, da das Gewürz sonst verbrennt, das Salz kannst du weglassen, da die Sardellen sehr salzig sind, der Pfeffer kommt erst später)
Von dem Mozzarella ein gutes Stück abbeissen und essen
(150g sind nämlich ein wenig zu viel)
Danach den Rest in Stücke zupfen und ebenfalls gleichmässig verteilen
Die halbe Zucchetti hauchdünn schneiden und auf der Pizza verteilen
Cherrytomaten halbieren und auf der Pizza verteilen
Die Pizza bei 220 Grad so lange backen, bist du mit einem Messer die Pizza, respektive den Pizzaboden, anheben kannst und diese(r) sich nur noch ein wenig biegt
(Das Ziel muss sein, dass du die einzelnen Pizzastücke von Hand essen kannst)
In der Zwischenzeit den ganzen Strauss Basilikum zerkleinern
Ist die Pizza fertig, legst du sie auf ein grosses Holzbrett und verteilst den Basilikum auf der gesamten Pizza
Nach deinem Gusto pfeffern
Nun schneidest du die fertige Pizza mit einem Pizzaroller in 9 Stücke und kannst sie servieren
Bon Appétit wünscht Alain Schnetz!
Comments