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AutorenbildPia Zibulski

Skizzen aus Schiermonnikoog

Warum geben wir bestimmten Orten so viel Bedeutung? Vor genau 10 Jahren war ich zum ersten Mal auf dieser kleinen Insel in der Nordsee. Inmitten eines Dünenfelds, das nur ein Holzhaag und zwei ineinander gebogene Drähte vom Fussweg trennte, stehe ich und versuche so viele mentale Fotos zu schiessen wie möglich. Die Weite ist nämlich atemberaubend. Als schweizerin sollte ich doch die Berge lieben und deren felsige gewalt. Das mag ich auch, aber diese sandige, weiche Dünenlandschaft lässt sich viel besser greifen. Sie scheint mir erlebbarer, sie beängstigt mich nicht wegen ihrer Höhe. Ich möchte über Dünen laufen und den Wind in meinen Haaren spüren. Mir gefällt der salzige Geschmack in der Luft und vor allem die Ruhe. Kaum Autos, keine widerhallenden Geräusche einer Stadt. Einfach nur Wind und das Rauschen der verschiedenen Gräser und Büsche.


Für mich gibt es hier vor allem eine Sache, die ich machen möchte, und das ist atmen. Zur Ruhe kommen. Ich verbringe meine Tage am Strand, in der Sonne, ich Zeichne was ich sehe, ich fahre mit dem Fahrrad durch die endlose landschaft von Birken- und Nadelwälder, Kuhweiden und Sumpfgebieten, über Holzbrücken und sandige mit Muschelsplitter bedeckte Wege. Das Gras kommt hoch bis zu meinen Schultern, einzelne Ästchen streifen meinen Arm, wenn ich vorbeifahre. In den letzten 3 Tagen regnet es mehr und der Himmel ist nicht so blau. Es wird mehr geschlafen und gesessen.


Ich komme wieder - sage ich in meinen Gedanken, als ich zum letzten Mal in die Dünenfelder gehe. Bis zum nächsten Mal! Und ein Windstoss zieht mir die Kapuze vom Kopf und wirbelt um meine Leinenhose.




Ich habe mit Bleistift, Ölkreide, Farbstiften und teilweise digital Illustriert.

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